33,33km-Lauf um Kaufbeuren
Die Nacht über hat es geschüttet wie aus Kübeln. Trotzdem traue ich mich um kurz vor halb Acht aus dem Haus. Einfach mal drauflos rennen – mal sehen, was dabei herauskommt!
Zunächst peile ich den wohlbekannten Bärensee an. Erste Morgenjogger kommen mir entgegen, wenig Autos auf der Straße nach Biessenhofen. Schon von Weitem hört man das Wabern des Überlaufs am Wehr – die Wertach führt schmutzig-rotbraunes Hochwasser.
Eigentlich will ich auf der Ostseite des Stausees die Wertach flussaufwärts nach Biessenhofen laufen. Einer plötzlichen Eingebung folgend schlage ich jedoch einen Feldweg nach links ein, der einen schäumenden und überquellenden Bach überquert und schließlich hinauf in den Hangwald Richtung Mooshütte führt.
Nässe allerorten
Auf der Hochfläche des Waldes angekommen, genieße ich die Stimmung. Nebel zieht durch’s Gehölz, überall Pfützen, Bäche und Wasser, das sich gluckernd und gurgelnd seinen Weg Richtung Tal bahnt. Ich bleibe auf der Westseite der B12, kein Radfahrer kommt mir entgegen, kein Fußgänger. Schließlich folge ich der Ausschilderung nach Biessenhofen, steil geht es den Bergwald hinunter, gegenüber der riesigen Nestlé-Fabrik werde ich am Bachtelsee wieder ausgespuckt.
Nun folge ich der Wertach, hake die 10km-Marke ab, unterquere die B16 und laufe auf dem Wertachdamm bis nach Ebenhofen. Mit ein wenig Glück erwische ich genau den Radweg Richtung Elbsee – da werden Erinnerungen wach! Der Entschluss ist schnell gefasst – den Elbsee hake ich heute auch noch ab.
Die langen Geraden Richtung Immenhofen ziehen sich ein wenig, und so bin ich richtig froh, dass ich endlich in das welligere Gelände Richtung Elbsee komme. Ich hätte mir nun jedoch statt der Teerstraße lieber einen weichen Waldweg gewünscht, aber was soll’s. Immerhin bekomme ich am Ende doch noch, was ich will – ein kleiner, völlig überschwemmter Pfad leitet mich hinab zum Eingang des Campingplatzes unmittelbar am See. Ich lasse den Plan fallen, den See auch noch zu umrunden – schließlich zeigt die Laufuhr bereits knapp 20 Kilometer an. Zeit für eine Pause!
Spannung am Bahndamm
Es reift der Gedanke, die Route zurück nach KF direkt über den rund 850 Meter hohen “Berg” zu legen, auf dessen “Gipfel” die bewirtschaftete Bergmang-Alpe liegt. Der Funkmast ist mir in der Vergangenheit schon mehrmals von Weitem aufgefallen. Leider verfranse ich mich zunächst etwas und erwische nicht den richtigen Fahrweg hinunter Richtung Kirnach – so werden es halt 2km quer über die Wiese, die auch Spaß machen, die Füße aber endgültig “bewässern”.
Die Kirnach selbst hat Hochwasser, die Fahrstraße (Höllweg) ist gesperrt und streckenweise ordentlich überflutet. Allerdings nicht überflutet genug, um ein läuferisches Hindernis darzustellen. Also geht es pitsch-patsch ab durch’s Hochwasser. Die anschließende Bahn-Unterführung ist allerdings völlig unter Wasser gesetzt, und ich habe keine Lust, bis zur Hüfte durch mit Jauche versetztes Dreckwasser zu waten. Keine andere Unterführung in Sicht – also schnell schnell schnell rüber über die zweigleisige Strecke nach Kempten, mit einem echt flauen Gefühl im Magen. Zum Glück kann man sie in beide Richtungen gut einsehen.
Nun laufe ich noch kurz nach Nordwesten, nehme dann aber den gut beschilderten Fahrweg/Pfad scharf rechts hinauf Richtung Alpe. Unterwegs “besichtige” ich noch die Überreste (Erdwälle) eines ehemaligen Burgstalls, in den sich, glaubt man einem Gedenkstein, während der Schwedeneinfälle die Bauern der Umgebung geflüchtet haben.
Am “Gipfel” angekommen orientiere ich mich kurz, nehme schließlich den richtigen Weg hinab Richtung Apfeltrang und laufe in den Wald. Eine Abkürzung durchs Dickicht beschert mir neben einem kurzen GPS-Signalverlust zwei Zecken, die ich zum Glück vor “Bohrbeginn” abwischen kann. Leider muss ich ungefähr einen Kilometer direkt an der heute recht stark befahrenen OAL7 entlang laufen, aber what shalls.
Der Rest der Route ist gut bekannt – ich schlage noch in Apfeltrang den Märzenburgweg ein, der mich direkt zurück nach Kaufbeuren leiten wird. Die 30km-Marke wird passiert und ich schlage einen kleinen Haken, um entlang der Fliegerhorst-Umzäunung zurück zum Start der Runde zu laufen.
Alles in allem eine schöne, abwechslungsreiche, schön eingeteilte Runde, auf der einem bis auf kurze Stücke garantiert nicht langweilig wird. Am Ende ist sogar noch so viel Saft in den Haxen, dass mir das Aufhören glatt schwerfällt.
Mehr Infos zum Lauf gibt es hier: http://connect.garmin.com/activity/551011276
ja wow. sogar noch genug Puste übrig 🙂
Einteilung ist eben alles! Wenn man den richtigen Schnitt hat und sich die Strecke richtig einteilt, ist meistens noch „Luft nach oben“ 🙂