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Läuferischer Jahresrückblick 2015

Verletzungsfrei, abwechslungsreich, neuer 10k-Rekord – so lässt sich das Laufjahr 2015 am besten zusammenfassen.

Krass, schon wieder ist es vorbei, das Jahr! An läuferischen Aktivitäten bestand kein Mangel – im Gegenteil. Abwechslungsreicher und experimentierfreudiger als in den Vorjahren – und keine Bänderrisse oder andere Wehwehchen. In der Nachsicht lassen sich aus dem Potpourri ein paar schöne Highlights herausarbeiten.

Spontaneität

Wenn ein Wort das Laufjahr 2015 kennzeichnet, ist es dieses. Keine Trainingspläne, keine Vorgaben, nichts.  Und trotzdem hat es geklappt mit dem Karwendelmarsch, mit der Raiffeisen Oberland Challenge und Schmankerln wie den kompletten hin&zurück-Belaufungen von Benediktenwand (mehr als 60 Kilometer) und Auerberg (ein knapper Ultra).

By fair means und für mich alleine – das mag für die einen unverständlich sein, mir gibt es jedoch unglaublich viel. Mehrere Stunden in der freien Natur für sich die Seele baumeln lassen und den Körper spüren, ohne an irgendwelche Fixpunkte gebunden zu sein…das kennzeichnet für mich das Laufen und macht die Faszination Laufen aus. Dass dabei das Auto so gut wie immer in der Garage bleibt – umso besser. Spontaner Aufbruch, unterwegs sein, ankommen – das bedeutet Glück und Bestätigung.

Nicht geklappt hat es allerdings mit dem größten sportlichen Projekt 2015: Der Belaufung der Birkkarspitze (höchster Berg des Karwendels) von zu Hause aus. Das Ding hätte etwa 80 Kilometer und mehr als 3000 Höhenmeter gehabt. Machbare Rohdaten – aber ein falsches Timing. Ich musste mir nach gut 40 gelaufenen Kilometern in der Jachenau eingestehen, dass man nach einer 40h-Arbeitswoche nicht einfach am Abend um 22 Uhr mit einem leidlich mit Proviant vollgepackten Laufrucksack zu Hause starten und auf einen 2749m-Berg in einem durchlaufen kann (obwohl mich mein Bruder mit einer Verpflegungstation nach ca. 50 km unterstützt hätte). Aber solche Niederlagen gehören dazu und das Projekt steht noch für 2016. Dann unter dem Motto: mindestens 5h schlafen, in der Früh spätestens um fünf starten, das Rucksackgewicht extrem nach unten korrigieren. Achja: Danke, Urs, für das leckere Frühstück! 🙂

Ein weiteres ambitioniertes Projekt, die Belaufung des 3645m hohen Monte Vioz, klappte hingegen wie am Schnürchen. War allerdings logistisch auch deutlich einfacher zu realisieren. Von dieser kompakten 5h-Aktion zehre ich immer noch….

Wettbewerbe

Das Laufjahr 2015 begann mit den 15 und 20k-Läufen der Münchner Winterlaufserie. Beide sehr spaßig – und beide schnell. Wäre die 20k-Strecke zu einem HM geworden, wäre meine bisherige Bestzeit von 1:24:24h fällig gewesen.

Weiter ging’s mit den Läufen der Raiffeisen Oberland Challenge, die Mitte April ihren Anfang nahmen. Die ROC beinhaltet von kurzen 5k-Waldläufen bis zum HM alles, was das Läuferherz begehrt. Und ist dabei noch extrem familienkompatibel, da keine weite Anreise, kurze Laufdauer, familiäres Ambiente…. Von den 10 ROC-Läufen habe ich 7 mitgemacht. Highlights waren für mich der Wolfratshauser Stadtlauf (neue 10k-Bestzeit von 37:26min) und der Mooshamer Waldlauf, enttäuschend hingegen der Tölzer Isarlauf, bei dem ich eigentlich eine neue HM-Bestzeit erreichen wollte…aber man kann ja nicht alles haben.

Neben den ingsesamt fünf alleine gelaufenen „Trainings-Ultras“ (drei mal in die Arbeit&zurück an einem Tag (je ca. 48 km), Benediktenwand hin&zurück (ca. 63 km) und Auerberg (ca. 44 km) lief ich das fünfte Mal mit hohen Erwartungen beim 52 Kilometer langen Karwendelmarsch mit – und wurde enttäuscht. Anstatt meine Bestzeit von 5:15h aus dem Jahr 2012 zu toppen, blieb ich unter der für mich magischen 5:30h-Marke. Bei der Ursachenforschung bin ich bei der falschen Schuhwahl und der Hitze hängen geblieben. Zwar liebe ich den Saucony Nomad TR auf Strecken bis 30 km – alles, was darüber hinausgeht, scheint jedoch für die Dämpfung too much zu sein. Noch nie, wirklich noch nie hat mir ein Schuh im Wettkampf soviel Schmerzen (seltsamerweise an der Ferse) bereitet. Von daher beim nächsten Mal: Keine Experimente – und wieder mit Trinkrucksack.

Training

Wie eingangs schon erwähnt, trainierte ich völlig chaotisch, eher längere Strecken und komplett aus dem Bauch heraus. Absolute Ausnahme waren Kurzstrecken und Sprinteinheiten unter 10km – Strecken zwischen 15 und 25 Kilometer mit leichter Tendenz zum „Standard-Halbmarathon“ hingegen die Regel. Insgesamt bin ich 2015 35 Mal im Training Strecken zwischen 15 und 35 Kilometer gelaufen. Das Knacken der 20k-Marke wurde im Laufe des Jahres zum Usus, alles was darunter lag, lohnte gefühlsmäßig das Loslaufen nicht. Die Anfang des Jahres noch so spektakuläre 24k-Strecke in die Arbeit wurde fast schon zu einer Standardstrecke.

Diese solide Laufbasis garnierte ich mit zahlreichen Radfahrten in die Arbeit. Diese Guerilla-Trainingstaktik hat für mich zwei entscheidende Vorteile: Sie gibt einem ein Gefühl der Freiheit – und sie lässt viel Gestaltungsspielraum. Natürlich ist sie nicht der richtige Weg, um die 34 Minuten bei den 10k zu knacken, dass sie jedoch zielführend ist, beweist jedoch der immerhin dritte Platz in der AK bei der ROC.

Pausen

Auch was die Regeneration angeht, habe ich 2015 eine Guerilla-Taktik gefahren. Mal so, mal so. Einen Tag ohne Sport zu verbringen, kam häufig vor, zwei oder gar drei Tage sehr selten. Spätestens nach dem dritten Tag ohne Laufen oder Radeln stellte sich sowieso wieder ein massives Bewegungsbedürfnis ein.

Aussicht 2016

2016 steht hauptsächlich eines an: Hausumbau und Familie. Alles andere ist nachgeordnet. Nachdem sich die ROC jedoch so schön in den Alltag integrieren lässt, werde ich sie wieder mitlaufen. Vielleicht kann ich meinen dritten Platz in der AK verteidigen. Weiteres Highlight ist der Salzburg-Marathon Anfang Mai, bei dem ich beim zweiten Anlauf und der dritten Teilnahme bei einem Straßen-Marathonwettkampf die 3h knacken will. Ob ich 2016 beim Karwendelmarsch dabei bin, weiß ich noch nicht. Wenn, dann spontan!

Schlußgedanken

Laufen ist für mich im Laufe von drei Jahren zur Sportart Nummer 1 geworden, und das hat hauptsächlich einen Grund: die Familienkompatibilität. Keine weite Anfahrt zum Berg (so wie früher, als ich mir ein Leben ohne Berge nicht vorstellen konnte) – der Abenteuerspielplatz liegt direkt vor der Haustür. Was man mit 1,5h Laufen trainingstechnisch bewirken kann, ist beeindruckend. Natürlich zieht es mich ab und an noch gewaltig in die Berge – aber eben nicht mehr so wie früher, als ich ungezählte Stunden im Auto saß, nur um dann eine 4- oder 5 Stunden-Bergtour zu machen. Nicht zuletzt ist also laufen verdammt klimafreundlich – wenn man nicht gerade auf eine Bohnen-Diät setzt. 😉

Ich wünsche allen, die diese Zeilen lesen, einen guten Rutsch ins Neue Jahr und viel Erfolg bei ihren sportlichen Projekten! Möge es eine verletzungsfreie Saison mit vielen schönen Lauf- und Sporterlebnissen werden!

Gedanken zu “Läuferischer Jahresrückblick 2015

  1. Wow. Du bist ja ganz schön schnell, dafür dass du ohne richtigen Trainingsplan trainierst und fast schonf rei Schnauze unterwegs bist – wirklich klasse.
    Ich wünsche Dir auch einen guten Rutsch ins neue Jahr 🙂

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