Tegernsee-Wellnesslauf
Heute Früh hatte ich die fixe Idee, von zu Hause aus in den Badepark nach Bad Wiessee zu laufen. Die 30km-Strecke könnte abwechslungsreicher nicht sein – zusammen mit dem anschließenden Erholungsprogramm eine gelungene Aktion!
Von Königsdorf nehme ich die alte, heute trockene Tölzer Straße Richtung Kreuth unter die Laufschuhe, biege dann wie schon so oft scharf links ab und laufe hinauf zur Wasserreserve. Anders als bei meinem Zwiesel-Lauf ist die Strecke hinüber nach Hinterrothenrain heute viel besser ausgetrampelt, und zügig laufe ich über die kleine Rottachbrücke, hinauf zum Weiler und weiter über Fischbachmühle nach Lechen. Die Ziehwege sind zum Teil durch Holzarbeiten recht „rauh“, trotzdem habe ich stets genug Grip und der Spaß bleibt auf meiner Seite. Nun kommt eines der echten Highlights der Strecke – der Trail entlang des Peterbauernbaches hinab nach Hoheneck. Egal ob Winter, Sommer, mit dem Rad oder mit den Laufschuhen: Der Pfad durch das kleine Tälchen macht immer Spaß, und nach rund 10 Kilometern komme ich in Tölz an und treffe ein paar verschlafene Gesichter auf dem Weg zum Bäcker.
Aus Spaß an der Freud` laufe ich über den Isarsteg und nehme den Pfad auf halber Kalvarienberghöhe hinüber in’s Stadtzentrum. Hurtig geht es an der Stadtpfarrkirche und dem Pfarrhaus vorbei in den Rehgraben, den ich an der Osterleitenbrücke wieder verlasse und mich dann möglichst in Ideallinie nach Gaißach durchschlage. Auf die monotone „Flachstrecke“ über Greiling und Waakirchen habe ich keine Lust, und so habe ich mich entschlossen, die abwechslungsreiche Route entlang der Kleinen und Großen Gaißach nach Mariastein zu nehmen.
Ich leiste mir einen kleinen Verhauer, bin jedoch schnell wieder auf der Idealroute und lasse mich durch die Stimmung im wildromantischen Tal der Großen Gaißach verzaubern. Zunächst treffe ich noch ein paar andere Läufer, dann wird es einsam. Erstaunlich, wieviel Schnee hier hinten noch liegt! Nun wird es auch etwas zäh zu laufen, denn der Fahrweg nach Mariastoa ist von diversen Holzarbeiten recht ordentlich zerackert. Als ich dort ankomme, ist die Halbmarathondistanz bereits durch und ich gönne mir einen kleinen Tee aus der Thermoskanne und mache mich langsam bereit für den finalen Anstieg zum mondänen Hotel Lanserhof (<– ziemlich beeindruckende Preise, hust!!!) bzw. Golfhotel Margarethenhof weit über dem Tegernsee.
Das Warnschild vor tieffliegenden Golfbällen kann man heute geflissentlich ignorieren, dafür wird der Schneeregen, der mir in’s Gesicht klatscht, umso tieffliegender. Immerhin ist man hier oben auf knapp über 850 Metern unterwegs. Schließlich kürze ich (sorry, Langläufer) fünfhundert Meter über eine bestens gespurte Loipe ab, laufe an schönen bayerischen Bauernhöfen und weniger schönen Schickimicki-Domizilen vorbei und zirkle langsam durch den Bad Wiesseer Ortsteil Holz hinab zum bleigrau schimmernden See.
Das Finale führt direkt am Ufer des Tegernsees entlang, und nach 2 3/4h Laufen und exakt 30 Kilometern Strecke komme ich am Badepark und damit an warmen Duschen, Whirlpools, Saunas und Schwimmbecken an. Und das allerschönste: Meine Frau und meine Tochter warten schon auf mich. Juhuu!
Technische Daten:
Länge: 30km; Höhenmeter: 623; Schnitt: 5:27 min/km; Temperatur: knapp über dem Gefrierpunkt
Gelaufen mit: Salomon Speedcross 3
GPS-Track: https://connect.garmin.com/modern/activity/708696194
Am Rehgraben bist an mir vorbei. Sofort an da Jacke erkannt.
Hattest du ein Snowboard unter’m Arm?
Ja scho. Bin grad wieda hoam vom Brauneck mitm Splitboard