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Dufourspitze 4637 Meter

Mit der Dufourspitze im Wallis will will ich eine kleine Serie beginnen, in der ich alle Viertausender vorstelle, die ich zwischen dem 18. und 26. Lebensjahr bestiegen habe. Los geht es mit einer der schönsten Touren.

Im Jahr 2003 ging es Ende August/Anfang September mit meinem Cousin auf die Dufourspitze, den zweithöchsten Berg der Alpen. Wie bei uns üblich mit dem Zelt und auf eigene Faust.

Wir starten von der Station Rotenboden der Gornergratbahn. Sauteuer das Bähnli, aber den Luxus gönnen wir uns dann doch mit den fetten Rucksäcken. Dann geht es den langen, fast auf Höhenlinie verlaufenden Weg zum Gornergletscher entlang, fantastische Ausblicke auf Lyskamm, Breithorn und Zwillinge…

Schließlich die relativ harmlose Querung über den mächtigen Gletscher. Ein Mann mit einer Katze kommt uns entgegen. Ein Mann mit einer Katze auf dem Gletscher? Wir reiben uns die Augen. Sachen gibt’s in der Schweiz!

Die damals noch alte Monte Rosa-Hütte lassen wir links liegen und stiefeln hinauf Richtung Grenzgletscher. Unter einem gigantischen Steinblock errichten wir das Zelt auf ca. 2900 Meter. Blick in die Runde – umwerfend.

Wie in den Westalpen so üblich starten wir am kommenden Tag ordentlich früh – gegen drei Uhr geht es los. Immerhin liegen noch mehr als 1700 HM vor uns. Bis zum Beginn des Monte-Rosa-Gletschers finden wir den Weg leicht, dann verhauen wir uns jedoch übelst im Gletscherbruch. Wir finden den richtigen „Einstieg“ nicht, verlieren die Spur und sind nur am Fluchen. Ein echter Irrgarten! So geht eine knappe Stunde nur mit der Wegsuche flöten. Zum Glück finden wir dann aber doch die korrekte Spur Richtung Nordend und Dufour.

Wir sind die ersten heute – und werden es auch bleiben. Es wölkt und wettert – offensichtlich haben sie viele Seilschaften auf der Monte Rosa-Hütte entschlossen, nicht loszugehen. Langsam merken wir die Höhe, langsam geht es auch voran. Schließlich erreichen wir die zum Teil blank geblasenen Abschnitte rechts hinauf auf den Sattel (4359 Meter). Hier ist Vorsicht geboten, wir drehen auch mal eine Eisschraube für eine Durchlaufsicherung in das Blankeis.

Jetzt nur noch der Gipfelgrat. Uns wird ob der Einsamkeit mulmig zumute. Der Grat ist zwar kein ausgesetztes Monstrum, aber so ganz alleine bekommen wir ein wenig Muffensausen. Wir lassen daher alles zurück, was wir an Gewicht entbehren können – inklusive Kamera. Hier soll uns nichts meher behindern. Kletterstelle für Kletterstelle tasten wir uns vor – der Grat entpuppt sich als spannend, aber machbar. Sichern müssen wir nirgends.

Und dann – das Gipfelkreuz. Geschafft! Wir fallen uns in die Arme. Einen so bedeutenden 4000er ganz alleine für sich zu haben, kommt dann doch selten vor. Angenehm warm ist es hier oben, wie genießen die Sonne und Windstille. Doch siehe da – von der Zumsteinspitze kommen zwei Italiener zu uns rüber. Wir freuen uns über das gemeinsame Gipfelglück!

Das Wetter weiß nicht so genau, was es will. Zwar gibt es dann und wann den Blick frei, die dauerhafte Rundumsicht bleibt uns aber verwehrt. Nix für ungut. Beim Rückweg zum Zelt kommen uns noch zwei Schweizer entgegen, die einzige Seilschaft, die wir auf dem Normalweg Richtung Monte Rosa-Hütte heute treffen. Am Zelt angelangt steht schnell die Entscheidung fest, noch eine Nacht zu bleiben. Uns ist nach Entspannung zu Mute…und nach schlafen, viel schlafen. Zwölf Stunden werden es schließlich.

Tags drauf packen wird unsere Sachen, lauschen ganz verdattert den Bayern 3-Klängen an der Hütte (geht denn da kein Couleur 3 rein?!) und geben das allerletzte Geld für Ovomaltine und Kuchen aus. Schließlich hatschen wir wieder komplett bis runter nach Zermatt. Genialer Berg!

Technische Daten:

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