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Heute war mal wieder ein schneller 10 Kilometer-Lauf im Marathon-Trainingsplan vorgesehen. 38 Minuten und 30 Sekunden sollten es laut Plan werden. Ich habe versucht, noch ein wenig mehr rauszuholen.
Der Regensburg Marathon am 4.5.2014, bei dem ich die 3h-Marke erstmals unterbieten möchte, rückt näher. Fünf Wochen und damit die Hälfte meines Trainingsplans nach Herbert Steffny habe ich bereits hinter mir. Zum Plan gehören neben lockeren Dauerläufen zwischen 13 und 20 Kilometern, langen Läufen zwischen 27 und 35 Kilometern und kurzen Sprinteinheiten auch zwei schnelle Zehner und ein schneller Halbmarathon.
Bei der Auswahl der Strecken für den schnell gelaufenen Zehner habe ich mir die größtmögliche Mühe gegeben. „Barrierefrei“ (also ohne Querstraßen) zehn Kilometer runterrocken ist in München außerhalb eines Stadions gar nicht so einfach – erst recht nicht, wenn die Strecke möglichst flach sein soll. Ich entscheide mich schließlich wie beim letzten Mal für eine Strecke an der Isar zwischen Zoo und Grünwald. Vor zwei Wochen, beim letzten Zehner, hatte ich am Ende 38 Minuten und 16 Sekunden auf der Uhr stehen. Ist das zu toppen?
Als ich zum „Startpunkt“ am Kanaldamm rund einen Kilometer hinter der Großhesseloher Brücke radle, bin ich richtig aufgeregt. Der Adrenalinpegel geht auch bei selbst auferlegten Leistungstests, bei denen man nur gegen sich selbst und die Uhr rennt, ordentlich in die Höhe. Zudem habe ich wenig Erfahrung mit ambitioniert gelaufenen 10 Kilometern. Eins ist klar: Im Gegensatz zum Halbmarathon kann/muss man bei einem Zehner schon deutlich härter am Gas bleiben, wenn eine gute Zeit dabei heraus kommen soll. Klappt das diese Woche? Immerhin habe ich die letzten Tage schon einiges aus dem Trainingsprogramm heraus gemacht und bin viel Rad gefahren…egal. Ich wische alle skeptischen Gedanken beiseite, verstecke das Rad im Gebüsch, begebe mich wieder auf den Damm des Isarkanals, zappele mich ein wenig warm und gehe in Startposition. Kurz Anlaufen – und los geht’s!
Gleich die ersten beiden Kilometer gehen mir sehr leicht aus den Beinen. 3:36min, 3:39min. Dann wird es erst einmal hart. Ich merke, dass es doch leicht den Berg hinauf geht, zudem will die Grünwalder Brücke, die ich unterqueren muss, einfach nicht in Sichtweite kommen. Ich kämpfe mit meinem inneren Laufschweinehund. Bloß nicht nachlassen! 3:42min, 3:44min. Immer noch über meinem Soll, das bei 3:48min liegt. Ich will heute die 38 Minuten unterbieten!! Endlich flitze ich unter der Grünwalder Brücke durch, die Steigung wird (gefühlt) etwas flacher. Kurz vor dem Wehr knacke ich mit einer 3:45er-Runde die 5km-Marke. Halbzeit! Komm, das schaffst Du!
Nach zwei 90 Grad-Kurven über die Isarkanalbrücke habe ich das Gefälle auf meiner Seite. Es geht auf geteerter Straße wieder leicht bergab, was sich gleich mit einer 3:39min-Runde auszahlt. Jetzt bloß nicht langsamer werden! Das hohe Tempo macht sich in den Beinen bemerkbar, und so muss ich eine 3:50 auf der siebten Runde wegstecken. Den neuen Zehner-Rekord lasse ich mir jedoch nicht mehr nehmen, und laufe eine 3:43 auf dem achten und eine 3:46 auf dem neunten Kilometer. Ein kurzer Blick auf die Uhr und ich weiß, dass ich bei einem fulminant gelaufenen letzten Kilometer sogar im Bereich einer 36er-Gesamtzeit wäre. Dafür reicht es jedoch nicht mehr. Nach einer Zeit von 3:50min für den letzten Kilometer laufe ich mit 37 Minuten und 15 Sekunden im „Ziel“ ein. Dafür, dass ich noch nie direkt auf einen Zehner trainiert noch Zehner-Wettkampferfahrung habe, passt das allemal. Jetzt habe ich allerdings große Lust bekommen, mich auch einmal gezielt auf ein 10 Kilometer-Rennen vorzubereiten!
Gelaufen am: 30.03.2014
Hier gibt’s die Daten zum Lauf: http://connect.garmin.com/activity/469972010
Herbert Steffnys Website: http://www.herbertsteffny.de/