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Laufen Trailrunning

Schafreuter Trailrun

Letzten Dienstag ging es zu früher Morgenstunde auf den Schafreuter. Das erste Mal nicht mit Skischuhen, Snowboardboots oder Bergstiefeln, sondern mit den Laufschuhen.

Der Schafreuter ist der Klassiker im vorderen Rißtal an der Grenze von Bayern und Tirol. Egal ob als Ski- oder Wandertour, unzählige Routen führen auf den 2101m hohen Berg, der mit seinem langen, wie mit dem Lineal gezogenen Nordrücken ein so charakteristisches Aussehen hat.

Ich selbst war mit ungefähr 10 Jahren das erste und seitdem geschätzte 30 Mal oben. Mit den Laufschuhen hab ich ihn allerdings noch nie probiert…

Heute hieß es früh aufstehen. Bereits um viertel nach vier schließe ich an der Oswaldhütte die Kofferraumklappe und lege los. Um 5:40 Uhr muss ich oben sein, denn zu diesem Zeitpunkt geht die Sonne auf. Daher habe ich auch die schnellste/kürzeste Anstiegsroute gewählt. Gute 1h 20min habe ich also für die 1240 Höhenmeter Zeit…

Im Schein der Stirnlampe finde ich meinen Takt, viel mehr als ein 10er Schnitt ist aber beim besten Willen nicht drin. Den Ziehweg Richtung Moosenalm kenne ich von zahlreichen Skibegehungen, und so gibt es wenig Überraschungen. Ich nehme mir vor, alle 300HM mal ein Päuschen zu machen, verfalle aber in einen tranceartigen Takt und komme nach gut 45 Minuten schon an der Abzweigung des Fußwegs Richtung Tölzer Hütte und Schafreuter vom Fahrweg und damit auf etwa der Hälfte der Höhenmeter an.

Jetzt erst geht es ans Eingemachte. Zu Beginn ist der Pfad noch recht flach, dann aber geht es steil hinauf durch Latschengassen und über kleine Wiesenflecken. Ich bin froh, dass ich die Stöcke dabei habe, hier oben sind sie eine hervorragende Hilfe.

Je näher ich dem Gratrücken komme, desto mehr Altschneefelder gilt es zu überqueren. Es hat über Nacht nicht durchgefroren, und so sinke ich hie und da ganz ordentlich ein.

Der Gipfel kommt in Sicht, das Morgenrot wird intensiver, und so nehme ich alle Kraft zusammen um dem Schafinger schnell aufs Dach zu steigen. Nach 1:15 h  Laufzeit komme ich an den schneefreien Gipfelfelsen an, und drei Minuten später stehe ich exakt zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel. Geschafft!!!

Nach ein paar Fotos und einem Snack schwinge ich mich die mit ein paar Seilversicherungen entschärfte Südwest(grat)flanke zur Tölzer Hütte hinunter und freue mich auf einen Kaffee. Als ich jedoch um sechs Uhr vor der Hütte stehe, ist noch nicht viel zu sehen und zu hören, und ich will auch nicht stören. Schade, denn ich hätte gerne mal mit der Hüttenwirtin geratscht, mit der ich mal in meinem Nebenjob als Redakteur für den „Knotenpunkt“, dem JDAV-Teil der Alpenvereinszeitschrift „Panorama“, ein Interview geführt habe. Nach einem kurzen Zwischenstopp geht es also gleich weiter, und ich quere wieder zurück auf dem „Höhenweg“ Richtung Moosenalm.

Den ursprünglichen Plan, über den weiter nördlich gelegenen „Reitweg“ wieder ins Tal zu laufen, lasse ich fallen. Er soll zwar sehr schön sein, ich habe heute jedoch keine Lust, zum Abschluss auf der Teerstraße zurück zum Auto laufen zu müssen.

So geht es wieder die aus dem Winter auswendig gelernten Kehren hinab ins Rißtal, und nach rund zweieinhalb Stunden Laufzeit und fünfzehn Kilometer Strecke komme ich um halb acht wieder beim Auto an.

Fazit: Es würde mich interessieren, was richtig gute Bergläufer vom Format eines Kilian Jornet, Anton Palzer, Toni Lautenbacher oder Philipp Reiter am Schafi für Zeiten aufstellen könnten. Die 1:15h bis zum Gipfel will ich jedenfalls unbedingt in diesem Leben noch knacken!

Den GPS-Track gibt es hier:
http://connect.garmin.com/activity/772084212

Homepage der Tölzer Hütte:
http://www.toelzer-huette.de/

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