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Laufen in der Stadt

Laufen in der Stadt? Ja klar! Nichts einfacher als das. 100 Euro für eine Einsteiger-Laufausrüstung hat jeder, zudem bietet München eine reiche Auswahl an Laufstrecken für jeden Trainingsgrad. 

Was mich am Laufen am meisten begeistert, ist der ökologische Aspekt. Keine Anfahrt nötig, weder Zug noch Auto müssen in Anspruch genommen werden, der Spaß beginnt vor der Haustür. Und das Gewissen bleibt rein.

Mann  muss noch nicht einmal auf dem Land wohnen  – auch eine Großstadt wie München bietet eine Vielzahl an Laufstrecken. Die Isar ist von (fast) jedem Stadtteil schnell erreichbar, zudem fungieren die vielen Parks als Lauf-Spielplätze schlechthin.

Westpark=Laufpark

Als Westpark-Anwohner habe ich dem abwechslungsreichen Park, der zur Internationalen Gartenbauaustellung 1983 angelegt wurde, schon unzählige Male einen Besuch abgestattet. Er ist von einer im „Endmoränendesign“ gestalteten Hügelkette umgeben, auf deren Höhe sich ein durchgehender Trampelpfad befindet, der sich Auf- und Ab und hin- und herschlängelt und für jede Menge Trailspaß und Abwechslung sorgt. Wer nur die „kultivierten Niederungen“ des Westparks kennt, wird sich wundern, welch kleine Wildnis sich abseits der vielbegangenen (und belaufenen) Wege auftut.

Wem das Laufen im Flachen und auf Teer und Beton zu langweilig wird, findet hier jede Menge Unterhaltung, auch der versierte „Trailrunner“ kommt, so meine ich, voll auf seine Kosten. Einen großen Nachteil haben die schmalen Westpark-Pfade dennoch – sie sind zum Teil mit vielen Wurzeln gespickt und bergen ein gewisses Verletzungsrisiko. Ich selbst habe mir im März zwei Bänder gerissen, als ich im Halbdunkel über eine Wurzel gestolpert bin. Jeder muss selbst wissen, inwiefern er das Wurzel-Risiko eingehen will. In der Nacht würde ich die Trails nicht empfehlen, es sei denn, man hat eine Flutlicht-Stirnlampe, die die Wurzeln aus der Dunkelheit hervorstechen lässt.

Die Isar ist nie fern

Im Westpark lassen sich sogar lange Läufe unterbringen, der Kombinationsmöglichkeiten bieten sich viele. Wer mehr vor hat und lange, abwechsungsreiche Strecken als Vorbereitung auf einen Marathon laufen will, kann in München mehrere Parks aneinander hängen und zum Beispiel über den Nymphenburger Park in den Olympiapark laufen, einen Trainings-HM hat man auf diese Weise im Handumdrehen zusammen.

Auch die Isar ist in München nie fern und lässt sich von der West- und der Ostseite der Stadt recht zügig ansteuern. Von Laim braucht man beispielsweise bei gemäßigtem Tempo eine halbe Stunde, ehe man den Fluß erreicht. An der „Reißenden“ ist schließlich ausreichend Platz für alle Distanzen – egal ob 30-Kilometer-Trainingslauf vor dem Marathon, ein ganzer Trainings-Marathon oder noch mehr. Ambitionierte Läufer können sich von Brücke zu Brücke vortasten, ehe sie zum Beispiel mit der Grünwalder Brücke die südlichste „Münchner“ Brücke erreicht haben. Der große Vorteil der Isar-Lauferei: weitestgehende Barrierefreiheit.

Besonders empfehlenswert ist dabei der am Ostufer der Isar verlaufende Fahrweg zwischen Grünwalder und Großhesseloher Brücke, der allein durch die abwechslungsreiche, sich schlängelnde Weganlage schon einen Besuch wert ist. Trailrunner finden hier feine Pfad-Verästelungen links und rechts der Fahrwegs, die für viel Abwechslung sorgen. Ein weiteres Highlight ist der (momentan offiziell gesperrte) Pfad zwischen Mariensteg (Südende Zoo Hellabrunn) und Großhesseloher Brücke, der ebenfalls auf der Ostseite der Isar auf halber Höhe das Isarhochufer entlangführt und sogar mit einem kleinen Tunnel durch den Nagelfluh aufwarten kann. Die optimale Abwechslung für montotone, innerstätdische Teerläufe.  Kurzum: München ist ein echtes Lauf-Mekka und Laufen neben Radfahren der wohl umweltfreundlichste Sport, den man betreiben kann!

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