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By fair means Trailrunning

Fockenstein by fair Means

Die erste Oktoberhälfte zeigt sich grau in grau. Mangels schönem Wetter muss man eben schöne Lauf-Aktionen starten – zum Beispiel den 1564 Meter hohen Fockenstein von zu Hause belaufen.

Wieder einmal ist der Badepark in Bad Wiessee das endgültige Ziel und die Aussicht, dort meine Frau und meine Tochter zu treffen, die Hauptmotivation. Anstatt aber wie bei den letzten beiden Wiessee-Läufen über Gaißach und Marienstein an den Tegernsee zu gelangen, will ich heute die „hochalpine Variante“ über den Fockenstein unter die Sohlen nehmen.

Los geht’s wie schon so oft über die nie langweilig werdende Route via Hinterrothenrain, Fischbachmühle und an Vogelsang vorbei Richtung Tölz. Die Wolken hängen tief, hüllen den Wald in ein geisterhaftes Gewand. Die Kälte reduziert die Zahl der Spaziergänger auf einige wenige, erst in Tölz an der Isarlände begegnen mir eine Handvoll Gassigeher…

Das erste Mal biege ich in Tölz nicht nach links Richtung Marktstraße und Gaißach ab, sondern verharre auf dem Wanderweg Richtung Lenggries, den ich vom Tölzer Isarlauf gut kenne. Immerhin ein Läufer begegnet mir bis Schlegldorf, wo ich nach rund 17 Kilometern eine Pause einlege und mir die weitere Route auf der Karte einpräge. Die Sonne kommt raus und ich genieße die wärmenden Strahlen, denn das Thermometer kratzt heute Vormittag gerade mal an der 5° Grad-Marke.

Wenig später habe ich schon die Isar über- und die Schnellstraße unterquert und befinde ich mich auf kleineren Pfaden, die Obergries mit Lenggries verbinden. Die Sonne hat einige Spaziergänger aus ihren Häusern gelockt und ich freue mich direkt, nicht mehr ganz so alleine unterwegs zu sein!

Am Steinbach angekommen schlage ich einen kleinen Haken nach Osten und laufe schließlich in einem Bogen an einem riesigen Pferdegestüt vorbei über einen Feldweg zum Trattenbach, dem ich am südlichen Ufer bergauf folge. Langsam wird’s ernst! An der Wegkreuzung mit dem Fahrweg zur Denkalm rüste ich auf dünnere Bekleidung um, denn jetzt geht’s zur Sache.

Der Nordwestanstieg Richtung Fockenstein/Geierstein ist Neuland für mich. Steil geht es einen stark erodierten Waldpfad hinauf, immerhin kann ich bis zum Punkt 1313 auf der Karte ungefähr 80 Prozent laufen. Nur ganz zum Schluß machen mir die steilen Wurzelstufen derart zu schaffen, dass ich gehen muss…

Nasskalt ist es hier oben, Nebel wabert über Nassschneeresten. Ich versuche, die Körpertemperatur zu halten und mache nur eine kurze Gel-Pause. Auf dem abwechslungsreichen Weiterweg hinüber zum Fockenstein merke ich jedoch den hohen Energieverbrauch, zudem habe ich einfach nicht genug zum Essen eingepackt. So wechsle ich zwischen Laufen und Gehen hin- und her und verliere ganz ordentlich Zeit – schließlich wollte ich eigentlich spätestens um 12 in Bad Wiessee ankommen.

Der 1564 Meter hohe Gipfel des Fockenstein liegt heute verlassen da und ich halte mich nur kurz auf, auf dem Weg hinab zur Aueralm kommen mir schließlich ein paar Wanderer entgegen. Auf den Fahrwegen geht es endlich wieder schneller vorwärts, glitschiger Lehm hat mich am Gipfelaufbau ordentlich ausgebremst. An der Aueralm vorbei will ich eigentlich die Route über den Sonnenbichl nehmen, lasse mich aber von einem Schild abschrecken, das in dieser Richtung eine Sackgasse prophezeit. Vor drei Jahren kam man doch hier noch durch?!!?

Also laufe ich etwas verdattert die Standardauffahrt zur Aueralm hinunter in’s Söllbachtal und werde schließlich an der Hauptstraße Richtung Wiessee ausgespuckt, der ich die finalen Kilometer bis ins Ortszentrum folge. Am Ende bin ich eine ganze Stunde später dran als geplant aber trotzdem glücklich, diese ca. 36 Kilometer lange Strecke mit 1100 Höhenmetern ohne größere Einbrüche bewältigt zu haben….jetzt aber nichts wie ab in’s warme Wasser! 🙂

Hier der Link zum (etwas fehlerhaften) GPS-Track:

https://connect.garmin.com/modern/activity/931128022

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